Festa de Flores
Kleine Blüten mit rosa Sepalen, helllila Korolle und extrem langen Staubfäden zieren diese früh blühende Fuchsie. Die Knospen sind leicht seitlich gestellt und besonders gut sichtbar, sehr reich blühend, mehr Blüten haben auf einer Pflanze nicht Platz. Gute Verzweigung, darum besondere Eignung als Busch, Kübel und Hochstamm, kaum zutun erforderlich. Sie hat sich bisher an allen Plätzen gut bewährt. Zur Namensgebung: 'Festa de Flores' Jedes Jahr findet im April in Madeiras Inselhauptstadt Funchal ein Blumenfestival statt. Die ganze Stadt, die Läden und Geschäfte sind geschmückt, auf den Straßen werden Teppiche aus Blüten arrangiert und ein großer Blumenkorso erfreut die zahlreichen Besucher. Da diese Züchtung nicht mit Blüten geizt, mehr Blüten finden auf einer Pflanze fast nicht Platz, soll sie an diese Blüten- und Blumenspektakel erinnern. Diese Sorte ist nicht nur im Sortiment einiger Deutschen Fuchsiengärtner einen zu finden, sondern hat auch einen Platz im einmalig gelegenen Botanischen Garten von Funchal gefunden.
Fiona
Die 'Fiona' hat große,einfache Blüten. Das Besondere an ihr ist eigentlich die sich öffnende Blüte. Sie öffnet sich langsam und die Spitzen bleiben eine zeitlang aneinander haften. So erinnern sie an einen Lampion,wobei das Blau der Korollen einen schönen Kontrast zu den Sepalen bildet. Leider verändert sich das Blau der Korolle je älter die Blüte wird in ein rötliches Purpur. Sie steht bei mir im Halbschatten. Ich habe die 'Fiona' nun im zweiten Jahr. Zu Anfang war der Wuchs etwas verhalten. Aber in der nachfolgenden Saison hat sie sich zu einem schönen Hänger entwickelt.
Fakir
Diese in dunklen Rottönen blühende Fuchsie mit dunkelgrünem Laub,wächst nicht sehr üppig aber straff aufrecht. Sie wird auch nach mehrmaligem Stutzen nicht buschig. Gerade das Richtige für Fuchsienliebhaber,die nur wenig Platz haben,die die dunklen Rot Töne lieben,denn 'Fakir' hat eine ansprechende Farbe und ist unempfindlich in der Kultur.
Fuchsia paniculata `Las Margaritas´
Diese Art wurde durch einen Fuchsienvergleich in den Jahren 1997/98,den unser Mitglied Werner Garbe,unterstützt von Professor Dr. Zimmer,dem damaligen Leiter des Instituts für Ziepflanzenbau an der Uni. Hannover,ausführte,einem größeren Kreis von Fuchsienfreunden bekannt. Seit 1997 kultiviere ich Fuchsia pan. in meinem Betrieb.Schaupflanzen wurden auf der Buga Magdeburg 1999 mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Die Art ist leicht zu kultivieren.Im Beet ausgepflanzt oder als Kübelpflanze wird sie in einer Saison 60 bis 70cm hoch und breit. Mehrjährige Pflanzen erreichen eine Höhe über 200cm. Aufgrund ihrer großen Blattmasse hat sie einen großen Wasser- und Düngebedarf. Sie verträgt volle Sonne. Die zahlreichen kleinen Blüten stehen aufrecht in Büscheln. Sie sind eine hervorragende Bienen- und Insektenweide.Die blauen,grau bereiften Beeren sind essbar. Zur Überwinterung müssen die Pflanzen stark zurückgeschnitten werden.Sonst sind sie wie andere Fuchsien zu behandeln.
Fuchsia fulgens var. rubra grandiflora
Diese Varietät der Art F. fulgens ist eine Pflanze für Kenner und Liebhaber. Entweder man mag sie,dann ist man begeistert von der Schönheit der eleganten Blüten,die zu den längsten im ganzen Genus gehören,oder man findet die großen,etwas groben Blätter und den asymmetrischen Wuchs störend. Die trompetenförmigen Blüten erscheinen in dichten Trauben am Ende der Triebe wie bei den Triphylla Hybriden. Mit diesen hat die Pflanze auch die gute Sonnenverträglichkeit und den größeren Wärmebedarf bei der Überwinterung gemeinsam (10 - 12 C). Typisch für F. fulgens und ihre Varietäten ist der knollig verdickte Wurzelstock und der oft sehr späte Austrieb nach der Winterruhe. Treibt sie aber endlich doch wieder aus,ist das junge,bernsteinüberhauchte Laub eine weitere Zierde. Die Pflanze in eine ansprechende Form zu bringen,ist nicht einfach. Selten treiben nach dem entspitzen zwei einander gegenüberliegende Augen gleichzeitig aus. Entspitzen müssen wir aber dennoch,um möglichst viele Blüten zu bekommen. Die grünen Spitzen an den Sepalen vieler Fuchsiencultivare werden übrigens auf das Erbgut der F. fulgens zurückgeführt. Diese 1828 von de Condolle nach Europa eingeführte Species aus Mexiko wurde damals als "Aristokrat unter den Fuchsien" beschrieben und viel zur Züchtung neuer Sorten verwendet.
Frauke
In heißen Sommern zeigt sich immer wieder,dass 'Frauke' gut hitzebeständig ist. Pausenlos trägt sie die zierlich eleganten Blüten gut sichtbar und sehr dekorativ an den Triebspitzen. Selbst die Rote Spinne,die bei 30 C im Schatten leicht zur Plage werden kann,hat 'Frauke' verschont.
Falling Star
Die Blütenfarbe dieses Fuchsien - Kultivars ist sehr apart. Fast möchte ich sie als kastanienrot bezeichnen. Jedenfalls fällt sie aus dem Rahmen der bei Fuchsien bekannten Farbschattierungen. Besonders schön ist die Ausfärbung an einemsonnigen Standort. Auf dem schönen Foto von Herrn Weihrauch können wir gut erkennen, dass er seine Aufnahme im Treibhaus gemacht haben muss. Der Tubus ist hell, allenfalls lachsrosa und stimmt absolut nicht mit meiner obigen Beschreibung überein. Wir können diese Erscheinung immer wieder beobachten. Fuchsienblüten unter Glas und dieselben im Freien sind oft völlig verschieden voneinander, das erschwert die Identifizierung beträchtlich. Vom Wuchs her kommt diese schöne robuste Pflanze in Balkonkästen oder größeren Ampeln zur schönsten Wirkung. Hochstämme formen eine dichte Krone, wenn man in den Monaten der Anzucht fleißig entspitzt. Lässt man die Pflanze natürlich wachsen, ohne durch diesen regulierenden Eingriff den Wuchs zu steuern, blüht sie erst relativ spät am Ende langer Triebe. Der Züchter Victor Reiter senior, Amerikaner deutscher Abstammung, hat zusammen mit seinem Sohn seit 1939 sage und schreibe 90 neue Fuchsien herausgebracht, darunter so populäre Sorten wie 'Flying Cloud',' Mantilla' und 'Fanfare'.
First Lady
Fuchsiencultivare mit Blüten von so klarem reinen Rosa wie 'First Lady' sie vorweisen kann,sind mir nur wenige bekannt. Darum ist es auch ein angestrebtes Zuchtziel vieler Züchter,die Farbpalette der Fuchsien um neue Sorten mit guten Wuchs- und Blüheigenschaften in diesem effektvollen Farbton zu bereichern. Annabelle Stubbs aus Oceanside in Kalifornien ist 1973,ziemlich zu Beginn ihrer Züchtungsversuche,der große Wurf gelungen. Mitte der 80er Jahre zog Frau Stubbs in den Norden von Kalifornien,nach Eureka nahe der Grenze zu Oregon. Hier,immer fast immerwährenden Nebel schuf sie weitere,sehr schöne Sorten. Wegen eines Leiden Ihres Mannes mussten sie aber Mitte der 90er Jahre wieder nach Oceanside zurück. Er hatte,im Gegensatz zu den Fuchsien,das Klima auf Dauer nicht ertragen. 'First Lady' war ein Erfolg,der sie ermutigt hat,auf dem eingeschlagenen Weg weiter zu arbeiten. Die Blüten sind groß,stark gefüllt,und von ungewöhnlich fester Substanz,darum - im Schatten - gut hitzebeständig. Besonders hübsch die "Mausezähnchen" an den äußeren Petalen. Gemessen an der Mutter 'Pink Galore',die wir doch alle seit ihrer Einführung 1958 für das Nonplusultra in dieser Farbe gehalten haben,ist 'First Lady' direkt robust. Der Wuchs ist stärker und die Pflanze durchaus imstande,die schweren Blüten an den überhängenden Zweigen mit kraftvoller Eleganz zu tragen. Wir haben es hier also mit einer idealen Ampelpflanze zu tun. Mit ihrem üppigen Wuchs und der reichen Belaubung füllen drei Pflanzen eine 40-cm-Ampel gut aus. Benannt wurde 'First Lady' nach der Gattin von Richard Nixon zur Zeit seiner Präsidentschaft in den USA.
Fuchsia boliviana 'Alba'
Vorkommen: Vom Norden Argentiniens bis Süd-Peru findet man F. boliviana und ihre Formen im feuchten Dickicht des Regenwaldes in Höhe von 1000 bis 3000 m. Es sind aufrechte,buschige Sträucher oder kleine Bäume von 2 bis 6 m. Junge Zweige fein grauweiß behaart,2 bis 4 mm dick,ältere verholzt,mit gespaltener Rinde,gewöhnlich hohl,1 bis 6 cm dick. Blätter gegenständig,ternat bis alternat. 5 bis 23 cm lang,3 bis 15 cm breit,Blattstiele behaart. Blüten sehr zahlreich,in endständigen Trauben von 5 bis 30 cm Länge. Fruchtknoten zylindrisch,7 bis 11 mm lang,2 bis 3 mm dick. Beere: zylindrisch,10 bis 26 mm lang,8 bis 14 mm dick,dunkelpurpurn. Die vorstehend beschriebene Form von F. boliviana wurde 1849 von Harrington als F. corymbiflora alba beschrieben und war lange unter diesem Namen in Kultur. Zu Unrecht,wie Dr. Berry nachweist. Die Varietät 'Alba' ist wahrscheinlich durch Mutation,die einen Pigmentverlust im Tubus und Sepalen bewirkte,entstanden. Die echte F. corymbiflora war offenbar nie in Kultur. Sie unterscheidet sich von F. boliviana durch feinere Behaarung der gegenständigen Blätter,kürzere Blütenstände und nicht zurückgeschlagene Sepalen.
Fuchsia denticulata
Synonym: F. serratifolia (Ruiz & Pavon 1892): F. leptopoda,F. siphonata,F. tacsoniiflora (K. Krause 1905) F. denticulata,von den spanischen Botanikern Ruiz und J. A. Pavon in ihrer "Flora Peruviana et Chilensis..." 1802 erstmalig beschrieben,hat ihre Heimat in Peru und Bolivien. In Peru ist sie sowohl an den trockenen Hängen der Zentral-Kordilleren zum Pazifik wie auch an den Osthängen der Peruanischen Anden in Höhen von 2800 bis 3500 m zu finden,allerdings vorwiegend in feuchten Quellgebieten und Felsspalten und in den Strauchvegetationen des Regenwaldes. An den Nordosthängen der Bolivianischen Anden gibt es Populationen in 2200 bis 3100 m Höhe. Aufrechter Strauch mit flexiblen Zweigen,1,5 bis 4,0 m hoch,auch in Bäume kletternd bis zu einer Höhe von 10 m. Junge Zweige grün bis weinrot,ältere bis 20 mm dick sind bräunlich mit ablösender Rinde.Blätter: drei- bis vierzählig,manchmal gegenständig,oval lanzettlich,glänzend dunkelgrün,leicht gezähnt,die roten Blattnerven der Unterseite sind schwach behaart,4 - 17 cm lang,1,5 bis 6,5 cm breit.Blattstiele: rötlich,leicht behaart,8 bis 20 mm lang,mit festen dreieckigen Nebenblättchen an der Basis,die abfallen. Die Blüten stehen einzeln in den Blattachseln,im oberen Drittel der Zweige. Blütenstiel glatt,1 bis 1,5 mm dick,18 bis 45 mm lang. Fruchtknoten: grün,lang-oval,10 bis 13 mm lang,3 bis 4,5 mm dick. Fruchtbeere: oval,20 bis 26 mm lang,10 bis 12 mm dick,glänzend grün bis rotpurpur,hellbraune Samen.Chromosomenzahl n = 11 Beschreibung nach Dr. Paul Berry In der Kultur ist F. denticulata problemlos und stellt keine besonderen Ansprüche. Wegen ihrer Starkwüchsigkeit verwenden wir sie als Busch für den Hintergrund oder am Spalier. Hochstämme mit dem herrlichen Farbkontrast von Laub und Blüten wirken sehr auffällig. Wie bei vielen Spezies setzt die Hauptblüte erst im Spätsommer ein,doch dann wird bei Temperaturen von 12 bis 15 C durchgeblüht bis zum Frühjahr.
Fuchsia venusta
Fuchsia venusta ist in Kolumbien und Venezuela beheimatet. Dort wächst sie im Regenwald der Kordilleren vorwiegend an den Waldrändern,vereinzelt auch im Dickicht oder an Flussufern in einer Höhe von 1800 bis 2700 m. Aufrechter Strauch mit flexiblen Zweigen,1 bis 3 m hoch oder als Liane kletternd bis 10 m Höhe.Junge Zweige 2 bis 6 mm dick,weinrot,feinbehaart. Blätter gegenständig oder dreizählig,an der Oberseite glänzend dunkelgrün,an der Unterseite heller,Nerven schwach behaart,ganzrandig,elliptisch bis abgerundet an der Basis,oben sehr zugespitzt,5 bis 11 cm lang,1,5 bis 4,5 cm breit. Blattstiele 4 bis 10 mm lang,weinrot. Die Blüten stehen einzeln in den oberen Blattachseln und als mehrblütige Traube am Ende der Triebe. Fruchtknoten oval bis elliptisch,4 bis 8 mm lang,2 bis 3 mm dick. Tubus trichterförmig,35 bis 60 mm lang,unten 2,5 bis 3 mm breit,leuchtend orangerot,grün in der Knospe,der untere Teil innen filzig behaart,waagerecht ausgestellt,14 bis 30 mm lang,4 bis 7 mm breit. Petalen orange bis orangerot,leicht gewellt,sehr spitz,15 bis 22 mm lang,3 bis 6 mm breit. Staubfäden hellrot,10 bis 15 mm und 8 bis 11 mm lang. Fruchtbeere länglich-halbrund,8 bis 20 mm lang,6 bis 10 mm dick,grün bis purpur,Chromosomenzahl n = 11. F. venusta gehört zweifellos zu den schönsten Wildfuchsien. Sie wird von mehreren Gärtnereien angeboten.
Flying Cloud
Bis auf den heutigen Tag kann man die Stammbäume der weißen Fuchsien zurückverfolgen bis zu 'Rolla', jener berühmten Sorte von Lemoine aus Frankreich 1913. Durch den Import 1929 durch Reverend H. Brown dieser Sorte in die USA, entstand 1949 bei Viktor Reiter 'Flying Cloud', damals eine große Sensation. 'Flying Cloud' wird trotz vieler anderen weißen Sorten in allen Variationen, immer noch als die beste angesehen. Die Pflanze wächst von Natur aus nicht sehr hoch, sondern mehr oder weniger horizontal in die Breite. Das außergewöhnliche dunkle, blaugrüne Laub ist mittelgroß, fein gezähnt und bekleidet die Pflanze so dicht, das keine Lücke im Pflanzenaufbau zu sehen ist. Die wohlgeformte Blüte ist mittelgroß, von einem sanften Rahmweiß. Leicht hochgestellte Sepalen lassen an der Unterseite einen zarten rosa Schimmer erkennen, der auch die Basis der Blütenkrone überzieht. 'Flying Cloud' ist besonders reichblütig und verträgt im Gegensatz zu manchen anderen "weißen" Sorten höhere Sonnentemperaturen recht gut. In regenreichen Sommern mit hoher Luftfeuchtigkeit sollten wir " bei der dichten Belaubung " gut auf erste Anzeichen von Grauschimmel (Botrytis) achten oder eventuell vorbeugend mit einem Antipilzmittel behandeln. 'Flying Cloud' kann als Busch- oder Ampelpflanze verwendet werden. Besonders schön ist ein mittelhohes Bäumchen.
Freundeskreis Leonberg
Freundeskreis Leonberg' eignet sich sowohl als Topfpflanze als auch für größere Schaupflanzen und Hochstämme, sie blüht ohne längere Pausen, ist sehr sonnenverträglich und zeigt wenig Anfälligkeit gegen Botrytis und Rost sowie gegen tierische Schädlinge. (Farben nach R.H.S. Colour Chart) Diese neue deutsche Fuchsiensorte 'Freundeskreis Leonberg' hat sich bei Tests innerhalb unseres Freundeskreises als außerordentlich blühfreudig erwiesen (s. auch FUCHSIENKURIER 2/1999) Die Sorte ist geschützt.