Cap Arcona
Diese Fuchsi habe ich als halbhängend und auch als Kronenbäumchen. Beides sieht einfach toll aus. Sie blüht den ganzen Sommer und verträgt Halbschatten. Nach Aussage von Willi Grund in seiner "Internationalen Fuchsienaufstellung" wird diese Fuchsie als aufrecht und buschig beschrieben. Das beruht sicher auf die Lichtunterschiede zwischen halbschattigen und sonnigen Standort. Sie gilt als gute Topfsorte.
Can Can
Diese Fuchsie fiel mir vor ein paar Jahren zufällig in die Hände und bereitet mir seither große Freude. Sie blüht wirklich unermüdlich,was bei vielen gefüllten Fuchsien ja nicht immer der Fall ist,benötigt dazu aber auch eine gute Düngerversorgung. Der Wuchs ist eher locker und gut verzweigt und man sollte beim Rückschnitt nicht zu zaghaft sein. Ein gutes "Grundgerüst" sorgt dafür,dass 'Can Can' weniger bruchanfällig ist. Ein halbschattiger Standort hat sich auch bei dieser Sorte bewährt und besonders schön kommt sie in Ampeln zur Geltung.Die Vermehrung über Stecklinge funktioniert am besten im Frühjahr vor der Blütenbildung. Sind die ersten Knospennsätze da,wurzelt sie relativ schlecht ein.Auch hier gilt bei der Überwinterung: Je kühler,desto trockener. Kalte und nasse Füße führen schnell zum Verlust.
Caledonia
Caledonia gehört zu meinen Lieblingsfuchsien, sie hat sehr grazile, lange, kirschrote Blüten an überhängenden Trieben. Die Sepalenspitzen sind etwas heller ins rosa gehend, das sieht sehr schön aus. Sie wird ca. 50cm hoch. 'Caledonia' gehört zu den winterharten Fuchsien. Ich habe meine erst in diesem Frühjahr ausgepflanzt und kann zur Entwicklung als Gartenfuchsie noch nicht sehr viel sagen, aber bisher erweist sie sich als sehr wüchsig. Meine Pflanze hat den letzten Winter in einem ungeheizten Schuppen, mit Buchenlaub in einer Kiste eingepackt verbracht. Das hat sie sehr gut überstanden, daher bin ich optimistisch ob der Winterhärte.
Coquet Bell
Die 'Coquet Bell' ist eine aufrecht wachsende Fuchsie. Sie verzweigt sich gut und blüht sehr reich. Der sonnige Standort bekommt ihr gut, aber auch im Schatten blüht sie noch zuverlässig. In der Gesamterscheinung ist sie sehr schön und harmonisch. Die Blüten stehen schön über dem Laub und die Farbgebung ist für mich eher beruhigend. Sie ist bei mir nicht rostanfällig und verzeiht auch Pflegefehler. 'Coquet Bell' habe ich nun schon im dritten Jahr.
Die Fuchsie 'Coquet Bell' wurde 1973 von Dr. Matthew Ryle in GB gezüchtet. Benannt nach dem Fluß Coquet, der an seinem Haus in Northumberland floss.
Cliff Bay
Die Sorte Cliff Bay hat einen Wuchs,der von leicht aufrecht bis hin zu halbhängend bezeichnet werden kann. Nach der Vermehrung verzweigt sie sich sehr gut,muss deshalb im Frühjahr kaum entspitzt werden,und entwickelt sich dadurch zu einer buschigen vieltriebig kompakten Pflanze. Gut ernährt kann sie als Fußstämmchen gezogen werden,wobei hier die weiß-purpurblauen Blüten vor den sattgrünen Blättern noch besser zur Geltung kommen. Wie bei einigen anderen Sorten des Züchters,hat auch diese Sorte bei der Namensgebung einen Bezug zur Insel Madeira erhalten. Sie wurde nach dem5*-Hotel Cliff Bay benannt,das in Funchal,spektakulär auf einer Klippe gelegen,einen wunderschönen Panoramablick auf die Bucht von Funchal und den tiefblauen Atlantischen Ozean frei gibt. In der gepflegten subtropischen Gartenanlage des Hotels,die einen herrlichen Blumen- und Pflanzenbestand besitzt,blühen von der ´Cliff Bay` noch heute Vermehrungen der ersten Generation.
Chris Lohner
In meinem Garten finden sich nicht viele gefüllte Fuchsien. Viele hab ich weggegeben,weil mir die Blütenfülle,deren Haltbarkeit oder längere Blühpausen nicht zugesagt haben. Anders ist das bei 'Chris Lohner'. Diese Fuchsie erfüllt wirklich alle Ansprüche. Sie wächst sehr gut und ich würde den Wuchs eher als aufrecht beschreiben. Durch die Blütenfülle und -schwere ist sie später überhängend. Und sie ist wirklich ein Dauerblüher. Um diese Pracht zu erhalten benötigt sie eine gute Düngerversorgung. Auch Regen scheint den Blüten nicht viel auszumachen. Sie trotzen Wind und Wetter und besitzen eine gut und lange Haltbarkeit.'Chris Lohner' kommt sehr gut in einer Ampel zur Geltung,jedoch finde ich sie am schönsten als Säule oder Hochstämmchen. Stecklingsvermehrung und Überwinterung sind ebenfalls unkompliziert. Eine absolut empfehlenswerte und sehr dankbare Sorte.
Celona
Diese Fuchsie, mit ihrer in allen Teilen roten Blüte, wirkt zusammen mit dem aufrechten Wuchs eher schlank und zierlich In ihrer Art hat sie sicher nicht allzu viele Mitbewerber. Die Pflanze hat nicht sehr große, aber sattgrüne Blätter. Der vieltriebige Wuchs sorgt für eine vollgarnierte Pflanze mit reichlichen Blüten. Verwendung findet die Fuchsie als Busch oder kleines Stämmchen. Den heißen Juli 2006 und den nassen und Wetterturbulenten August 2006 hat die Pflanze, frei ausgepflanzt, an einer sonnen abgewandte Seite, relativ gut überstanden. Als Jungpflanze sollte sie mehrmals entspitzt werden. In Töpfen und Kübeln ist sparsames Gießen angeraten.
Christelchen
Blüte klein. Die dankbare Sorte ist sehr reich blühend,auch bei schlechten Lichtverhältnissen schafft sie es unaufhörlich zu blühen (fast tagneutral). Die Pflanzen treiben meistens auch aus dem Wurzelballen. Bisher wurde sie noch nicht auf Winterhärte getestet,wäre aber denkbar...
Cardinal Farges
Eine bewährte Fuchsie, die durch ihre klaren Farben besticht. Die kleinen Blüten erscheinen sehr zahlreich, von einfach bis halb gefüllt. Diese Sorte ist bei richtiger Kultur sonnenverträglich (der Wurzelballen darf sich nicht aufheizen). Sie bringt eine frische Farbe ins Beet der winterharten Fuchsien.
Catharina
Die gut sonnenverträgliche Triphylla mit der ungewöhnlichen Farbe wächst ausgepflanzt in einer Vegetationsperiode zu repräsentativen Büschen heran. Durch ihre lederartigen Blätter mit einer widerstandsfähigen Oberhaut ist sie unempfindlich gegen Rost und andere Pilzerkrankungen. Um die Pflanze gedrungen zu halten,ist es zu empfehlen,sie im April noch einmal zu entspitzen. Unproblematisch ist auch die Überwinterung bei niedrigen Temperaturen.
Condor
Diese Fuchsie wirkt durch ihre gesamte äußere Erscheinung. Blätter,Blüten und Knospen machen sie zu einer graziösen Schönheit. Die langen schlanken Knospen öffnen sich zunächst in der Mitte. Sie sehen dann wie kleine Laternchen aus. Nach Öffnung der ganzen Blüte mit ihrer langen schlanken Korolle und den abgespreizten Sepalen hängt diese dann formvollendet an einem sehr dünnen Stielchen. Nach der ersten Vollblüte legt die Pflanze eine kurze Ruhepause ein,d. h.,es erscheinen weniger Blüten. Der reiche Knospenansatz deutet aber schon eine neue Blütenfülle an,die dann unerschöpflich bis zum Herbst anhält. In voller Sonne und bei großer Hitze schlafft 'Condor' bald. Sonnenabgewandt erholt sie sich aber schnell wieder. Ein Standort in gefiltertem Licht sagt ihr besser zu. Der leicht überhängende und lichte Wuchs verleiht der Pflanze eine sehr ansprechende Form. 'Condor' ist geeignet für die Ampel,den Kübel und den Balkonkasten. Ganz besonders hübsch und sehr attraktiv macht sie sich als Hoch­stämmchen. Auf unserer Fuchsienausstellung in Duisburg hat sie sich sofort Freunde gemacht wie viele der Sorten von unserem deutschen Züchter Götz aus Herbrechtingen. 'Condor' möchte ich nicht mehr missen.
Cherry
Cherry',eine Fuchsie von besonderer Schönheit,die man gerne besitzen möchte. Erstmals vorgestellt wurde sie vom Züchter Götz auf der Buga-Fuchsien-Hallenschau 1997 in Gelsenkirchen. Vor einem stattlichen Exemplar dieser Sorte standen immer wieder bewundernd Besucher dieser Ausstellung. Für diese schöne Fuchsie erhielt der Züchter vom Zentralverband Gartenbau die Goldmedaille. 'Cherry' ist eine tagneutrale Fuchsie,d. h.,sie blüht gleichermaßen im Kurz- wie im Langtag,also auch im Winterquartier,wenn die Temperatur mindestens +10°C beträgt. Entsprechend schwierig gestaltet sich daher die Bewurzelung und Anzucht eines Stecklings,da die Pflanze an den Triebspitzen stets neue Knospen und Blüten ausbildet. Es hilft oft nur ein radikaler Rückschnitt. 'Cherry' wächst straff aufrecht und verträgt weitestgehend Wärme und Sonne. Die Blüten stehen waagerecht ab und werden sichtbar über dem Laub getragen, sie überschütten förmlich die nicht sehr hoch werdende Pflanze. Eine gute Ernährung fördert den Blütenreichtum. Sie sollte als Jungpflanze auch mehrmals entspitzt werden. Empfindlich reagiert die Fuchsie jedoch auf Staunässe. Vorsicht mit der Gießkanne. Der nasse Sommer 2000 war dieser Sorte nicht gerade zuträglich. Man sollte sie auch nicht zu schnell in größere Töpfe umpflanzen. 'Cherry' heißt im Englischen: Kirsche,was wohl ein Hinweis auf die aparte kirschrote Blütenfarbe ist. Die Sorte ist vielseitig verwendbar. Sie eignet sich zur Beetbepflanzung ebenso wie zur Bepflanzung von Schalen und Balkonkästen. Als kleines Fußstämmchen macht sie großen Eindruck. Die Fuchsie 'Cherry' ist sortengeschützt,womit der Züchter aber nicht dem privaten Liebhaber untersagt hat,für seinen Bedarf einige Stecklinge aufzuziehen und auszupflanzen. (Siehe auch: Neue Deutsche Sorten,Cherry)
Checkerboard
Wegen der relativ langen Internodien muss früh und oft entspitzt werden. 'Checkerboard' ist eine Fuchsie,die vielseitig verwendbar ist,und mit ihrem Reichtum an schlanken,mittelgroßen Blüten überall auffällt. Als Beetpflanze,frei im Garten ausgepflanzt,kann sie bei guter Kultur leicht 0,80 bis 1,00 m hoch werden. Gezogen als Hochstamm,Säule oder gar Pyramide ist sie besonders dekorativ und gut als Ausstellungsobjekt. Die Kultur ist völlig problemlos und jeder Steckling bewurzelt in kurzer Zeit. Wegen des abrupten Farbwechsels ist der Name 'Schachbrett' gut gewählt. Neben 'Carmel Blue' war dies die erste Beilage als Foto im ersten Fuchsienkurier 1982. Etwas mehr steht am Ende bei 'Carmel Blue' über diese Gründerzeit.
Chang
Chang' ist ein außergewöhnlich starkwüchsiges Cultivar und verdankt diese Vitalität wahrscheinlich der direkten Abstammung von F. Splendens, einer Species aus der Sektion Fuchsia. Der Kreuzungspartner ist leider nicht bekannt. Die Eigenschaft, bis weit in den Winter hinein zu blühen, wenn man die entsprechenden Temperaturen im Gewächshaus bereitstellen kann, wird auf die gleiche Tatsache zurückzuführen sein. Auch zur Überwinterung sind höhere Temperaturen erforderlich, mindestens 10 C. Will man 'Chang' als Busch heranziehen, muss oft entspitzt werden. Dennoch bleibt der Wuchs sehr eigenwillig. Immer streben die starken, kräftigen Triebe seitwärts in die Horizontale statt nach oben. Ich ziehe 'Chang' seit Jahren nur noch als Hochstamm. Ein Herbststeckling wächst bis zum Frühjahr leicht 1 m bis 1,20 m hoch, bildet einen kräftigen Stamm und Seitenzweige entwickeln sich erst nach dem Entspitzen. Seine große Beliebtheit verdankt dieses Cultivar der aparten, bezaubernden Form seiner Blüten. Diese sind zwar relativ klein, erscheinen aber in großen Mengen. Jede Blüte gleicht einer Miniatur-Pagode und der Name, der fernöstliche Assoziationen hervorruft, ist vom Züchter treffend gewählt. Verstärkt wird der Charme durch die einmalige brillante Leuchtkraft der Blüten. Ich kenne keine andere Fuchsie mit Blüten von diesem intensiven Orange. Das hellgrüne Laub - ohne jegliche rote Aderung - ergibt einen Hintergrund, der die Farbwirkung noch verstärkt. In ein Gartenbeet ausgepflanzt, je sonniger die Lage, desto besser, wird 'Chang', ob als Busch oder als Hochstamm gezogen, mit seiner Signalwirkung alle Blicke auf sich ziehen und jeden Betrachter begeistern. Die Züchter, das Ehepaar Hazard aus Monterrey, Kalifornien, haben von 1930 bis 1949 siebzig neue Fuchsiencultivare eingeführt. 'Flash' und 'Other Fellow' gehören dazu und sind auch bei uns weit verbreitet.
Carmel Blue
Bei der Einführung Mitte der 50er Jahren war 'Carmel Blue' eine Sensation,die klassischen einfachen Blüten sind lang und elegant. Durch die ebenfalls langen spitzen Knospen wird dieser Eindruck von Eleganz noch verstärkt. Die klare weiß-blaue Farbkombination war neu und stellte einen Durchbruch in der Fuchsienzüchtung dar. Bei älteren Cultivaren war das Blau immer mehr purpurn. Während viele der weiß-blauen Fuchsien - besonders die stark gefüllten - schwierig in der Kultur sind,und viel Einfühlungsvermögen und Erfahrung von Liebhabern verlangen,kann man 'Carmel Blue' jedem Anfänger empfehlen. Die Pflanze eignet sich gut als Topf- oder Beetpflanze und kann bei guter Kultur 60 - 80 cm hoch werden. Wenn der Busch aber nicht nur Höhe,sondern auch Breite und Volumen haben soll,muss früh und oft entspitzt werden. Um die schönen Farben lange zu erhalten,müssen wir einen schattigen Standort wählen. In der Sonne wird der Kelch sehr bald verwaschen rosa und das Laub besonders gerne von der "Roten Spinne" heimgesucht. Mancher Fuchsienfreund wird dieses Cultivar schon lange unter dem Namen 'Bavaria' kennen,unter dem es fälschlicherweise von einer bayrischen Gärtnerei in den Handel gebracht worden ist. Aber wer kann das einem Bayern - bei einer Fuchsie in seinen Landesfarben - ernsthaft verdenken? Außer 'Carmel Blue' verdanken wir dem kalifornischen Züchter R. Hodges (Fuchsien 1980) weitere 68 Cultivare. Er hat lange mit Christel Hanson,Besitzerin einer bekannten Fuchsiengärtnerei in Nordkalifornischen Eureka,zusammengearbeitet. Von ihr sind 49 Sorten registriert (z. B. 'Aunt Juliana'). Aus ihrer Umgebung wird berichtet,dass sie gegen Ende ihres langen Lebens einmal gesagt haben soll: "I hope that heaven is full of Fuchsias". (Ich hoffe,dass der Himmel voller Fuchsien ist.) Das ist sie,die inzwischen legendäre 'Carmel Blue'. Sie war die erste Fotobeilage im ersten Fuchsienkurier 1982. Damals wurden die Bilder von der Familie Frohmann privat in der eigenen Dunkelkammer nach dem Ilford-Umkehrverfahren direkt von den Dias entwickelt und geschnitten. Zu der Zeit war erheblich billiger als im Fotolabor. Erst ab dem 3. Kurier,als die Auflage eine Höhe erreichte,das vier Wochenende zur Produktion nicht mehr genug waren,wurde ein Labor beauftragt. Die ersten Bilder wurden jeweils noch individuell von Hand in der Farbtiefe abgestimmt und gefiltert. Zusammen mit 'Checkerboard' war es der Beginn einer langen Reihe von Fuchsienbeschreibungen. Die "echte" Fotobeilage wurde zum Erfolg,der inzwischen von vielen Fuchsiengesellschaften auch angewandt wird. Auch das hier eingescannte Bild stammt von einer fast 20jährigen eigenentwickelten Aufnahme.
Countess of Aberdeen
Diese kleine Pflanze, zierlich und charmant, baut sich bei einmaligem Entspitzen nach dem 3. oder 4. Blattpaar zu einem perfekten gut verzweigten Busch auf. Die niedlichen wohlgeformten Blüten erscheinen in dichten Trauben immer am Ende der Triebe. Bei schattigem Stand bleiben sie fast weiß. Bezaubernd wirkt dieses Cultivar als Fußstämmchen von etwa 30 cm Höhe. Es soll aber nicht verschwiegen werden, dass die "Dame" manchmal ein wenig launisch ist. Nach dem Umpflanzen in einen größeren Topf muss man vorsichtig und sparsam mit dem Wasser sein. Auch Stecklinge bewurzeln schlecht. Problemlos geht es mit ganz weichen Stecklingen vom Frühjahrsaustrieb. Vorbeugendes Spritzen gegen Botrytis ist angebracht.
Celia Smedly
Celia Smedley' ist mit Abstand eine der besten Fuchsien, die in den siebziger Jahren eingeführt worden sind. Das reine, leuchtende Rot der Korolle, ohne jeden (sichtbaren) Anteil von Blau, bleibt selbst im Verblühen klar und sauber und muss darum als realer Durchbruch in der Züchtung angesehen werden. Ob wir sie als Topf- oder Kübelpflanze verwenden, oder ob sie mit ihrer klaren, weithin leuchtenden Farbkombination einen Blickfang im Gartenbeet bilden soll, sie wird uns immer erfreuen. Die ziemlich großen wohlgeformten Blüten erscheinen bei guter Pflege reichlich und pausenlos bis zum Ende de Saison. Stecklinge bewurzeln schnell und problemlos. Bei zügigem Umtopfen bekommen wir eine dekorative Schaupflanze in einem halben Jahr. Starkwüchsige Fuchsien wie diese wollen regelmäßig und fleißig entspitzt werden, denn, und das soll nicht verschwiegen werden, der Wuchs ist etwas steif. Das starke, kräftige Holz sollte gut von Laub bedeckt sein und nicht störend wirken. Überwintern sollten wir dieses Cultivar möglichst liegend, damit auch die unteren Augen im Frühjahr wieder austreiben.
Caroline
Caroline' gehört für mich zu den allerschönsten Fuchsien. Hätten alle Fuchsienfreunde bei der Eröffnung unseres Fuchsiengartens im Maximilian-Park in Hamm den phantastischen Hochstamm gesehen, den Hubert Emmerich gezogen hatte, ich könnte mir jedes weitere Wort ersparen. Soviel Schönheit darf natürlich einige Ansprüche stellen. Sorgfalt beim Gießen und nicht zu schnelles Umtopfen in größere Töpfe ist bei jungen Pflanzen unerlässlich. Ältere Pflanzen werden robuster. Eine gewisse Anfälligkeit gegen Botrytis, die wir ja gerade bei Fuchsien mit zarten Pastellfarben und dichtem Laub kennen, sollte vorbeugend durch Spritzen mit einschlägigen Mitteln behandelt werden, besonders auch bei der Einwinterung daran denken. Der große Blütenreichtum verlangt eine regelmäßige Düngung. Vernachlässigt man diesen Punkt, wird das Laub chlorotisch. Der Standort sollte immer hell und schattig sein. Fuchsien mit dieser besonderen, weitoffenen klassischen Glockenform gibt es nur wenige. Ein Beispiel, das nahe liegt, ist die "Mutter" 'Citation'. Wer diese wenigen aber wichtigen Punkte bei der Anzucht und Pflege von 'Caroline' beachtet, wird auch Erfolg mit ihr haben.
Chillerton Beauty
Eine Pflanze,die es geschafft hat,ihre Popularität 150 Jahre ununterbrochen zu bewahren,bis auf den heutigen Tag,muss offenbar besondere Qualitäten besitzen. Obwohl Fuchsienfreunde heutzutage von vielen fleißigen Züchtern aus aller Weltmit zahlreichen,farbenprächtigen Cultivaren,die oft Blüten von spektakulärer Größe tragen,verwöhnt,werden,haben die frühen Züchtungen mit den relativ kleinen,einfachen Blüten ihre treue Anhängerschar nie verloren. So fällt es auch mir nicht schwer,die Vorzüge dieser altbewährten Sorte aufzuzeigen. Stecklinge bewurzeln schnell und zuverlässigen zu jeder Jahreszeit. Mit großer Vitalität baut sich in wenigen Monaten ein reich verzweigter,wohlproportionierter Busch auf,selbst,wenn man nur einmal entspitzt. Das feste glatte Laub von fast lederartiger Substanz wird selten von Schädlingen befallen. Auch die lange Haltbarkeit der Einzelblüte ist bemerkenswert. Die Pflanze ist vielseitig verwendbar: als dauerblühende Topf- oder Beetpflanze,als langlebiges Stämmchen in jeder beliebigen Höhe,als eindrucksvolle Pyramide. Bis zu dem letzten extrem kalten Winter hatte ich einen hübschen Busch als "Winterharte" in meinem Garten. In England sieht man sie häufig als mittelhohe Hecke zur Gartenunterteilung gezogen. Freunde der Insel Mainau kennen gewiss die sehr alte große Pyramide von 'Alt Mainau',vor der die Besucher ungläubig staunend,fasziniert stehen bleiben. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist es eine umbenannte 'Chillerton Beauty'.
Cat Balou
Mit 'Cat Balou',einer wunderschönen Ampelfuchsie,ist es unserem ostfriesischen Fuchsienzüchter Wilfried Springer erneut gelungen,das Fuchsiensortiment um eine ganz besondere unverwechselbare Sorte zu bereichern, noch dazu in dem bisher unterrepräsentierten roten Farbspektrum. Die "Neue" schmückt sich mit langen,eleganten,einfachen Blüten in einem einzigartigen warmen,ein wenig nach der braunen Seite tendierenden Rot von besonderer Intensität. Im Zusammenklang mit dem zierlichen hellgrünen Laub ergibt sich eine verhaltene Lebendigkeit,ein Gesamteindruck,der Ruhe und Harmonie ausstrahlt. Teilnehmer an der Jahreshauptversammlung 1991 in Dortmund,die die reichblühenden 'Cat Balou' - Ampeln in der Gärtnerei Heinke gesehen haben,waren begeistert. Besondere Kulturansprüche stellt die Pflanze nicht. Bei angemessener Pflege und Düngung wächst und blüht sie den ganzen Sommer hindurch. Stecklinge bewurzeln problemlos. Drei bis vier Jungpflanzen,während der Anzucht zweimal entspitzt,ergeben in einer 20-cm-Ampel eine üppige Wirkung. Weitere empfehlenswerte Springer-Züchtungen sind 'Caspar Hauser','Schöne Wilhelmine','Hölderlin','Gerda Manthey','Hathor','Thamara' und 'Abigail',um nur einige mir bekannte Sorten zu erwähnen.